Patagonien

Patagonien in 15 Tage // Highlights einer unvergesslichen Reise

Das Ende meiner Weltreise stand kurz bevor. Aber irgendetwas hielt mich davon ab, meinen allerletzten Flug zu buchen. Ich wollte einfach noch nicht wieder heim. Also habe ich mich kurzerhand entschieden meine Reise zu verlängern. Nach ein paar Recherchen habe ich mich für einen Trip durch Patagonien entschieden. Ich bin also ans Ende der Welt geflogen und von dort aus mit einem Campervan von Wicked Campers South America gen Norden gedüst. Über meine großartigen Erfahrungen mit Wicked Campers werde ich in meinem nächsten Beitrag schreiben. Aber heute möchte ich erstmal von meiner unvergesslichen Reise durch Patagonien berichten.

Anreise

Ich bin von Lima über Santiago de Chile nach Punta Arenas geflogen. In Santiago hatte ich einen Tag Aufenthalt, den ich vor allem mit Sightseeing verbracht habe. Mit einem günstigen Inlandsflug bin ich von Santiago weiter nach Punta Arenas geflogen. Punta Arenas liegt am südlichen Ende von Patagonien, also am Ende der Welt. Da ich bin Punta Arenas am Sonntag angekommen bin, war die Stadt leider wie ausgestorben. Ich in daher nur etwas an der Magellanstraße entlang spaziert und konnte ein paar Delphinen beim Spielen zuschauen.

ALTERNATIV: Isla Magdalena

Leider bin ich außerhalb der Saison gereist, so dass noch keine Touren zu den Pinguinen auf der Isla Magdalena angeboten wurden. Ab Oktober werden Touren zu der Insel angeboten.

Patagonien

15 unvergessliche Tage in Patagonien

Tag 1 // Fahrt: Punta Arena > Torres del Paine

Am nächsten Tag habe ich meinen Campervan bei Wicked Campers abgeholt. Der Zombie Rocker war nun mein heimeliges Zuhause auf vier Rädern für die nächsten 15 Tage. Im Anschluss habe ich noch schnell Lebensmittel eingekauft und bin dann direkt zum National Park Torres del Paine gefahren. Die Fahrt von Punta Arenas hat etwas fünf Stunden gedauert.

Im National Park angekommen habe ich mich für wildes Camping auf dem Besucherparkplatz kurz vor dem Refugio entschieden. Die Toiletten waren die ganze Nacht geöffnet, beleuchtet und die Räume sogar beheizt. Ein perfekter Start meiner Tour durch Patagonien!

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Tag 2 // Laguna Torres de Paine

Am nächsten Tag bin ich früh aufgestanden, da ich mir die Tageswanderung zur Laguna Torres del Paine vorgenommen habe. Eine Karte und weitere Infos hatte ich bereits beim Eingang des Nationalparks erhalten. Der Weg war außerdem gut ausgeschildert. Insgesamt habe ich für die (für mich sehr anspruchsvolle) Wanderung neun Stunden benötigt.

Die Strecke hat mir unglaublich gut gefallen, mich aber auch gleichzeitig an meine Grenzen gebracht. Die ersten 90 Minuten ging es ausschließlich bergauf. Das letzte Stück war außerdem stark vereist, was sowohl beim Hinweg als auch beim Rückweg eine echte Herausforderung war. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dieses Stück leichter zu bewältigen ist, sobald es etwas wärmer wird. Allerdings werden dann auch sicherlich mehr Wanderer unterwegs sein. Außerhalb der Saison war es angenehm leer auf der Strecke.

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Die Wanderung hat mir trotz aller Herausforderungen sehr gefallen. Die Landschaft ist unbeschreiblich schön, die Torres del Paine wahnsinnig eindrucksvoll und ich bin erfolgreich über meine Grenzen gegangen. Stolz, glücklich und erschöpft bin ich am Abend wieder bei meinem Campervan angekommen. Da es auf dem Besucherparkplatz sehr windig war, bin ich zurück zum Eingang des Nationalparks gefahren und habe dort übernachtet.

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Tag 3 // Perito-Moreno-Gletscher

Am vierten Tag meiner Tour stand meine erste Grenzüberquerung nach Argentinien an. Die Grenze hat um 9 Uhr geöffnet und ich war der erste Grenzgänger an diesem Tag. Ausreise und Einreise haben wunderbar und sehr schnell geklappt. Mit neuen Stempeln im Pass ging es direkt weiter nach El Calafate.

Während der vierstündigen Fahrt nach El Calafate kam ich aus dem Stauen kaum raus. Die Landschaft in Patagonien ist traumhaft schön und hinter jeder Kurve hat mich das nächste Highlight erwartet. Niemals hätte ich diese Schönheit am Ende der Welt erwartet!

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Von El Calafate bin ich noch weitere 1,5 Stunden bis zum Gletscher gefahren und kam leider zu spät für eine Bootstour an. Die letzten Boote fahren gegen 16Uhr ab.

Aber auch vom Land hat man eine tolle Sicht auf den eindrucksvollen Perito-Moreno-Gletscher. Von den verschiedene Terassen und gut ausgebaute Wegen hatte ich einen großartigen Blick auf dieses Naturwunder.

Im Anschluss bin ich wieder zurück nach El Calafate gefahren und habe dort auf einem Campingplatz übernachtet. Nach zwei Nächten wildem Camping habe ich die schöne warme Dusche und beheizten Waschräume sehr genossen!

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Tag 4 // Fahrt: El Calafate > El Chaltén

Am vierten Tag meiner Tour durch Patagonien bin ich von El Calafate nach El Chaltén gefahren. El Chaltén ist wirklich winzig und außerhalb der Saison wie ausgestorben. Außerdem war es sehr windig und regnerisch.

Daher habe ich mir an diesem Tag nur den Wasserfall kurz hinter dem Ort angesehen. Ich bin mit dem Camper zum Wasserfall gefahren, aber bei gutem Wetter wäre die Strecke eine schöne Wanderung gewesen. Neben dieser Wanderung gibt es in El Chaltén viele weitere Wanderwege.

Direkt am Ortseingang kann man sich im Besucherzentrum über die Trails informieren und erhält dort auch eine Karte mit allen wichtigen Informationen.

Tag 5 // Laguna Torre

Eigentlich wäre ich in El Chaltén gerne zur Laguna de los Tres gewandert. Allerdings haben die Wetterverhältnisse die Wanderung für mich unmöglich gemacht.

Daher bin ich zur Laguna Torre gewandert. Die Wanderung hat mir sehr gut gefallen. Die Landschaft war trotz Regen wunderschön und nahezu windstill. Die Aussicht am Ende des Trails muss bei gutem Wetter unglaublich eindrucksvoll sein. Ich habe leider nur Nebel und Wolken gesehen.

Insgesamt war ich sieben Stunden unterwegs und sehr froh, mich für diese fantastische Wanderung entschieden zu haben.

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Tag 6 // Fahrt: El Chaltén > Chice Chilo

Früh morgens habe ich mich auf dem Weg gemacht, da eine lange Strecke und wieder eine Grenzüberquerung vor mir lag. Für den eindrucksvollen Sonnenaufgang habe ich allerdings noch kurz hinter dem Ortseingang von El Chaltén gehalten. Den traumhaften Anblick des Fitz Roy im rosa Morgenlicht werde ich nie vergessen. Einfach wunderschön!

Den restlichen Tag habe ich im Auto auf der legendären Ruta 40 verbracht, an jeder der wenigen Tankstellen getankt und kam Abend am Grenzübergang bei Chice Chilo an. Bei der Einreise nach Chile wurde mir zwar mein Obst und Tierprodukte abgenommen, aber ansonsten hat auch diese Grenzüberquerung sehr gut geklappt.

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Tag 7 // Puerto Rio Tranquilo

Von Chice Chilo bin ich über abenteuerliche Schotterstraßen weiter nach Puerto Rio Tranquilo gefahren. Die Strecke ist zwar nicht lang, aber dauert wegen der vielen engen Kurven dennoch ein paar Stunden. Diese Strecke gehörte definitv zu den anspruchsvollsten während meines Roastrips durch Patagonien.

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Kurz nachdem ich in Puerto Rio Tranquilo ankommen war, wurde ich von einem Tourguides angesprochen und saß dann auch schon ein paar Minuten später in einem Boot zu den Mamorhöhlen. Die Höhlen sind wunderschön und unglaublich eindrucksvoll. Die einstündige Tour verging leider viel schnell. Gerne hatte ich noch länger und mit etwas mehr Ruhe die Höhlen bestaunt.

Tag 8 // Fahrt: Puerto Rio Tranquilo > Coyhaique

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Am achten Tag meiner Tour durch Patagonien sind der Zombie Rocker und ich  ein weiteres Stück nach Norden gefahren.

Eigentlich wollte ich in Villa Cerro Castillo wandern und übernachten. Aber wegen der Nationalfeiertage und den Wetterverhältnissen habe ich meine Pläne kurzfristig geändert und habe diese Station übersprungen.  In Coyhaique habe mir einen Campingplatz gesucht, meine Vorräte aufgefüllt und den Tag gemütlich ausklingen lassen.

ALTERNATIVE: Laguna Cerro Castillo

Zwischenstopp in Villa Cerro Castillo mit Tageswanderung zur Laguna Cerro Castillo. Leider hatte ich Pech mit dem Wetter und habe diese Wanderung daher ausgelassen.

Tag 9 // Coyhaique National Park

Statt zur Laguna Cerro Castillo bin ich am nächsten Tag durch den Coyhaique National Park gewandert. Die dreistündige Wanderung hat Spaß gemacht, war aber lange nicht so eindrucksvoll wie die bisherigen National Parks in Torres del Paine, El Calafate oder El Chaltén.

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Daher bin ich an diesem Tag auch schon weiter zu meinem nächsten Ziel - dem Queulat National Park - gefahren. Kurz vor dem Eingang des National Parks habe ich gegen eine kleine Gebühr auf dem Parkplatz eines Refugios übernachtet.

Tag 10 // Hängegletscher Ventisquero Colgante

Der Queulat National Park in Patagonien ist vor allem bekannt für seinen gewaltigen Hängegletscher Ventisquero Colgante. Bei gutem Wetter hat man bereits vom Aussichtspunkt in der Nähe des Besucherparkplatzes einen fantastischen Blick auf das Naturspektakel.

Ich habe mich für die dreistündige Wanderung zu einem Aussichtspunkt entschieden, der noch näher am Gletscher liegt. Die Wanderung durch den Regenwald war ein feucht fröhlicher anstrengender Spaß, der sich aber mehr als gelohnt hat.

Von der Aussichtsplattform am Ende des Trails hatte ich einen eindrucksvollen Blick auf den gigantischen Ventisquero Colgante vor dem sich rauschende Wasserfälle in die Tiefe stürzen. Nach meinem Besuch des national Parks bin ich weiter nach Futaleufú gefahren und habe dort übernachtet.

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Tag 11 // Rafting
Rio Futaleufú

Wassersport ist die Hauptattraktion in Futaleufú. Denn der Rio Futaleufú gilt als einer der anspruchvollsten und schönsten Raftingflüsse der Welt.

Und auch ich hatte mir vorgenommen einen Raftingtrip zu unternehmen. Außerhalb der Saison war es allerdings nicht leicht, einen Anbieter zu finden. Aber ich hatte Glück und habe noch einen Platz bei der einzigen Tour ergattern können, die an diesem Tag statt gefunden hat.

Innerhalb der Saison werden die Touren mehrmals täglich angeboten, sind aber sehr gut gebucht. Daher sollte man vorher auf jeden Fall reservieren.

 

Mit einem Van wurden wir zur Einstiegsstelle für die Raftingtour gefahren. Gut ausgestattet mit Neoprenanzügen, Helm und Paddel habe wir uns nach einer kurzen Einweisung direkt in die Fluten gestürzt. Während der einstündigen Fahrt hatte ich unglaublich viel Spaß und sehr viel Adrenalin in meinen Adern. Patschnaß und glücklich wurden wir wieder Futaleufú gefahren, wo mein Campervan bereits auf mich gewartet hat.

Kurz hinter Futaleufú habe ich am gleichen Tag wieder die Grenze nach Argentinien überquert und bin bis zum Einbruch der Dunkelheit weiter Richtung Norden gefahren. Übernachtet habe ich auf einem Campingplatz in El Bolsón.

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Tag 12 // Circuito Chico in Bariloche

Da mich El Bolsón nicht besonders beeindruckt hat, bin ich am nächsten Tag direkt weiter nach Bariloche gefahren. Dort angekommen, habe ich die berühmte Rundfahrt auf dem Circuito Chico von Bariloche unternommen.

Leider war das Wetter sehr schlecht, so dass ich die zahlreichen landschaftlichen Höhepunkte teilweise nur erahnen konnte. Bei gutem Wetter muss die Tour unglaublich eindrucksvoll sein. Übernachtet habe ich in Bariloche auf einem Campingplatz eines Hostels.

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ALTERNATIVE: Wandern im Nationalpark Nahuel Huapi

Bei besserem Wetter hätte ich einen der vielen Wanderwege in der Region erkundet.

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Tag 13 // Ruta de Los Siete Lagos

Am nächsten Tag bin ich entlang der sieben Seen bis nach San Martín de los Andes gefahren. Die Seen und Wasserfälle sind wunderschön und jeder für sich einzigartiges. Besonders mit den Bergen im Hintergrund war der Anblick unvergesslich. Aber während meiner Fahrt leider auch sehr selten, da die Wolken weiterhin sehr tief hingen und es immer mal wieder geregnet hat.

Die ständige Feuchtigkeit hat mich dann auch so genervt, dass ich in San Martín de los Andes im Hotel übernachtet habe.

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Tag 14 // Cerro Chapelco
Skigebiet

Um dem ständigen Regen zu entkommen, bin ich spontan am nächsten Tag hoch in das Skigebiet Cerro Chapelco gefahren. Das Ski Resort ist sehr gut organisiert und nach kurzer Zeit saß ich bereits vollständig ausgerüstet im Lift.

Bis auf 1.970 Meter geht es im Skigebiet Cerro Chapelco hinauf und dank wunderbarem Neuschnee hatte ich sehr viel Spaß auf der Piste.

Im Anschluss bin ich wieder zurück nach Villa Angostura gefahren und habe dort auf einem sehr rustikalen Campingplatz direkt am See übernachtet.

Tag 15 // Saltos de Petrohué

Der letzte Tag meiner Reise begann mit einem traumhaften Sonnenaufgang direkt am Nahuel-Huapi-See. Und kurz darauf mit meiner letzten Grenzüberquerung in Patagonien wieder zurück nach Chile. Die Strecke zwischen den beiden Grenzposten war dieses Mal sehr lang und führt über einen Andenpass ca. 1.300 m über dem Meeresspiegel. Die Aussicht vom höchsten Punkt war fantastisch!

Wieder im Tal angekommen hat mich Chile mit traumhaftem Frühlingswetter begrüßt. Ich hatte eine wunderschöne Fahrt durch grüne Wiesen und Felder mit einem eindrucksvollen Blick verschiedene inaktive Vulkane im Hintergrund.

Am frühen Nachmittag bin ich bei den imposanten Wasserfällen Saltos de Petrohué angekommen. Nach einem kurzen Spaziergang zu den Wasserfällen habe ich schweren Herzens das letzte Stück meiner Tour in Angriff genommen.

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Das letzte Stück meiner Tour hat mich entlang des Lago Llanquihue bis nach Puerto Varas geführt. Dort habe ich den Campervan schon am gleichen Tag wieder abgeben. Und damit war meine Reise durch das wunderschöne Patagonien zu Ende. Von Puerto Montt bin ich am nächsten Tag wieder zurück nach Santiago de Chile geflogen.

Fazit meiner Tour durch Patagonien

Schon vor meiner Tour durch Patagonien wusste ich, dass es entweder ein sehr langweiliges, evtl. sogar gefährliches und einsames Erlebnis wird ODER eine der besten Zeiten meines Lebens wird. Und es wurde tatsächlich eine unglaublich schöne eindrucksvolle und bewegende Reise, die ich nie vergessen werden.

Ich konnte mich an der traumhaften Landschaft kaum satt sehen, habe grandiose Wanderungen unternommen und wahnsinnig nette Menschen kennengelernt. Außerdem hat mir das Fahren und Camping mit meinem Wicked Camper sehr gefallen und ich werde definitiv wieder eine Reise mit einem Campervan unternehmen.

Mit meiner Route und Zeiteinteilung war ich sehr happy. Auch wenn ich natürlich gerne noch mehr Zeit gehabt hätte. Aber alles Gute hat nun leider nun mal ein Ende und ich blicke nun unglaublich glücklich und stolz auf eine unvergessliche Reise durch Patagonien zurück.

Wissenswertes

  • Sonntage und Feiertage sind heilig. Viele Läden haben an diesen Tagen geschlossen.
  • Bargeld: Nicht alle ATMs funktionieren mit internationalen Karten. In El Chaltén sind die Geldautomaten teilweise sogar leer. Bei jeder Möglichkeit habe ich daher größere Beträge abgehoben.
  • Tanken: Vor allem im Süden sind Tankstellen etwas selten und nehmen teilweise nur Bargeld. Ich habe daher an jeder Tankstelle vollgetankt und hatte immer Bargeld dabei.
  • Camping: In Patagonien ist wildes Camping erlaubt und mit einem Wicked Camper problemlos möglich.
  • Saison Oktober bis März: Da ich außerhalb der Saison durch Patagonien gereist bin, hatten viele Campingplätze geschlossen und es hat an einigen Tagen geregnet. Dafür waren die Wanderwege und Touren allerdings auch nicht so überfüllt, was mir gut gefallen hat.

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1 Kommentar
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Shadownlight
5 Jahre her

Wie klasse, vor allem der Gletscher hat es mir angetan!
Liebe Grüße an dich!